Das Musikjahr 2022 in 20 Songs: die besten Songs 2022 – mit Playlist!
Jahr für Jahr halte ich es für eine immer wie dümmere Idee, Listen über die beste Musik des Jahres zu veröffentlichen. Weil: liest eh niemand. Weil: Musik, it’s always personal. Und um wirklich tiefgründige Erklärungen abzuliefern, welche einzelne Songs oder Alben dann in einem neuen, besseren Licht erscheinen lassen, bin ich eh zu doof.
Vielleicht findet ihr, die euch hierhin verirrt habt, ja trotzdem den einen oder anderen neuen Lieblingssong. Gibt’s während dem Jahr immer auch in dieser laufend aktualisierten Spotify-Playlist, die ziemlich bald geleert wird (es braucht Platz für 2023!). Der Link zu meiner 2022er-Playlist gibt’s ganz am Ende dieser Liste.
Über die Top 10 habe ich übrigens auch im «Sounds!»-Jahresrückblick auf SRF 3 philosophiert. Hier kann man zuhören. Plus: Gibt’s dort auch die Lieblingssongs von Andi Rohrer und Lea Inderbitzin, die actually gute Musik hören – im Gegensatz zu mir.
So, und jetzt: die 20 besten Songs 2022:
20. Vieux Farka Touré & Khruangbin «Tongo Barra»
Turns out: die Easy-Listening-Vibes von Khruangbin und malischer Desert Blues passen hervorragend zusammen.
19. Good Looks «Vision Boards»
Die Gute-Laune-Schrammel-Indie-Nummer des Jahres. Bester Tonartwechsel in der Bridge.
18. Die Sterne «Spilker immer mittendrin»
Auch Spilker hat immer noch Hits auf Lager.
17. Yeah Yeah Yeahs «Burning»
16. Oliver Sim «GMT»
Dieses Jahr nie so oft Instant-Rewind gedrückt wie beim «It’s the peach, the orange, the blue, the purple, pink and rеd»-Part bei 01:14.
15. Widowspeak «The Jacket»
Nur aus den Top 10 gerutscht, weil der Track live am Konzert im Bogen F noch um ein vielfaches wuchtiger klang. (Was für ein guter Gig!)
14. Hot Chip «Eleanor»
Einer dieser «zwei Wochen lang nonstop den gleichen Track gehört»-Songs.
13. Spoon «On the Radio»
12. Tocotronic «Ich hasse es hier»
Unglaublich eigentlich, dass Tocotronic zuvor zwölf Alben ohne einen Track namens «Ich hasse es hier» veröffentlicht haben.
11. Kendrick Lamar feat. Beth Gibbons «Mother I Sober»
Beth. Fucking. Gibbons. Wie kam diese Zusammenarbeit bloss zustande? Wer hat wem angerufen? Wie hat man sich auf den Track und den Inhalt festgelegt? Wieviel Raum für Improvisation war da? Warum hat Kendrick Lamar noch keine dieser Fragen beantworten müssen?
10. King Princess «I Hate Myself, I Want to Party»
«I hate myself, I wanna party / and pretend that I’m a part of something»
Schon lange hat niemand mehr so echt und so spürbar authentisch über den Teufelskreis der eigenen Bedrücktheit gesungen.
9. Stormzy «My Presidents Are Black»
Rapsong des Jahres. Wo bleibt das Video?
8. Oliver Sim «Run the Credits»
Das Klavier bei 0o:45.
7. Warhaus «Open Window»
Die Songs seines neuen Albums hat Maarten Devoldere anscheinend in einem Hotelzimmer in Palermo geschrieben. Also… meine Hotelbuchungen kamen noch nie mit Orchester. Gibt’s das nur mit genügend eBookers-Bonuspunkten?
6. Wilco «Story to Tell»
Jeff Tweedy channelt seinen inneren John Lennon.
«I’ve been through hell / On my way to hell / I only fought with myself / So I’d have a story to tell»: die schönste(n) Songzeile(n) des Jahres?
5. Wild Pink «ILYSM»
Zweiteilige Songs, gibt es etwas besseres? Da denkt man, dass die Wellen des Tracks zum letzten Mal gebrochen wurden und er seinen Schlusspunkt erreicht hat… dabei sind wir erst in der Hälfte.
4. Harry Styles «As It Was»
Wirklich weird wie Harry Styles einfach den besten Indie-Song von 2007 geschrieben hat. Aber weil Harry Styles draufsteht, landet der Track auf Platz 1 der Hitparade und läuft der Track sogar im Tagesprogramm von Radiostationen, die ausschliesslich Mainstream-Hits spielen.
3. Whitney «REAL LOVE»
Ich, der nachtragendste Mensch aller Zeiten, habe es irgendwie noch nicht so verdaut, wie Whitney ihr Konzert vom Herbst einfach ersatzlos abgesagt haben (und den Rest der Europatour nächsten Februar nachholen… aber eben ohne Züri.)
Hat mir den Spass an ihrem neuen Album definitiv genommen. Der hier kam vor der Konzert-Absage und bleibt daher undeniable.
2. Alex Cameron «Best Life»
Triumph meets Feel-Good meets Augenzwinkern. So catchy, da vermisst man nicht einmal Songzeilen wie «eating your ass like an oyster» («Miami Memory»).
1. Phoenix feat. Ezra Koenig «Tonight»
Haha, dachtet ihr tatsächlich, dass ein Song von Phoenix mit der Stimme von Vampire Weekend nicht mein «Song des Jahres» sein wird? LOL. C’mon.